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Der Dreiklang fürs Klima

3 fürs klima

Wir setzen das Paris-Ziel schon heute um!

Der Dreiklang fürs Klima

3 fürs Klima geht von einem Wechselspiel und einer geteilten Verantwortung zwischen Politik, Gesellschaft und Wirtschaft aus. Staat, Wirtschaft und Bürger*innen müssen jeweils ihren nächstmöglichen Beitrag zum gemeinsamen Ziel, klimaneutral zu leben, leisten. Denn, wenn Gesellschaft und Wirtschaft nur darauf warten, dass die Politik liefert, aber selbst nichts an ihrem Verhalten ändern, wird die Politik nicht mit den entsprechenden Rahmenbedingungen antworten, da auch sie auf die gesellschaftliche Bereitschaft für eben diese wartet. Was können wir als Bürger*innen also tun, um unseren Part zu erfüllen?
Mit der richtigen Strategie, können wir schon heute die Pariser Klimaziele erreichen. Der Dreiklang aus „Fußabdruck reduzieren“, „Kompensation“ und „Handabdruck“ (= politisches Engagement), ist so eine Strategie. Natürlich haben alle drei Aspekte für sich bereits eine Wirkung. Die größte Wirkung entfalten sie jedoch erst in ihrer Kombination. Wir erklären Euch, wie es geht:

DEN PERSÖNLICHEN FUSSABDRUCK REDUZIEREN

Egal, ob wir einkaufen gehen, in den Urlaub fahren oder unsere Wohnung heizen, wir hinterlassen einen ökologischen Fußabdruck. In Deutschland produziert ein Mensch im Durchschnitt 11,6 Tonnen CO2 im Jahr. Damit liegen wir nicht nur deutlich über dem Weltdurchschnitt, sondern auch deutlich über dem EU-Wert von acht bis neun Tonnen CO2 pro Person und Jahr. Um die Pariser Klimaschutzziele zu erreichen, müssen wir unter eine Tonne Treibhausgas – Emission  pro Person und Jahr kommen.
Die Umweltfolgen unseres Konsums sind die Folge vieler Einzelentscheidungen. Am wirksamsten ist es also, sich die Konsum-Bereiche anzuschauen, die maßgeblich zu klimaschädlichen Emissionen beitragen. So sind allein die Handlungsfelder Bauen und
Wohnen, Mobilität und Ernährung bereits für 70 bis 80 Prozent der Umweltfolgen unseres Konsums verantwortlich. Auch innerhalb dieser Handlungsfelder tragen wenige „Big Points“ – Maßnahmen, die besonders viel CO2 einsparen können – die Hauptlast. Darunter fallen zum Beispiel eine möglichst fleischlose Ernährung mit Bio-Produkten, die Nutzung eines energiesparenden Autos, der Verzicht auf Flugreisen oder eine reduzierte Wohnfläche mit guter Dämmung.
Schon heute können wir durch die Big Points nachhaltigen Konsums tonnenweise CO2 vermeiden. Der UBA-CO2-Rechner zeigt in nur 10 bis 20 Minuten, wo Du heute stehst und an welchen zentralen Stellschrauben Du drehen kannst, um konkret CO2 einzusparen. Nach
der Berechnung Deiner eigenen CO2-Bilanz werden Dir dafür verschiedene Maßnahmen aufgezeigt, wie Du nicht nur Deinen individuellen CO2-Ausstoß verringern kannst, sondern auch den von anderen. Weitere Hilfestellungen bieten der UBA-Verbraucherratgeber, Energiespartools von co2online, ClimateChallenges, EcoTopTen, Klimaschutz4all.

Die größte Wirkung entfalten jedoch die Maßnahmen, die nicht nur den eigenen „Heiligenschein“ fokussieren, sondern den möglichst großen individuellen Beitrag für eine für eine klimaneutrale Gesellschaft im Blick haben. Diese nennt man Key Points nachhaltigen Konsums. Darunter fallen zum Beispiel der Wechsel zu einem nachhaltigen Stromanbieter, mit dem ich automatisch in den Ausbau erneuerbarer Energien investiere, die Nutzung von Carsharing anstelle von einem eigenen Auto oder die Anlage meines Geldes bei einer Bank, die in nachhaltige Projekte investiert. Indem man seine eigenen Strukturen ändert (andere Bank, anderer Stromanbieter, kein eigenes Auto, etc.) können diese Maßnahmen automatisch langfristig und mühelos umgesetzt werden und haben noch dazu ein große gesamtgesellschaftliche Wirkung.

DEN REST KOMPENSIEREN

Den eigenen Fußabdruck, insbesondere mit Blick auf eine gesamtgesellschaftliche Wirkung zu reduzieren, ist richtig und wichtig, stößt aber schnell dort an seine Grenzen, wo das System bzw. die Struktur es mir erschwert, nachhaltig zu leben. Deshalb kann es sinnvoll sein die Emissionen zu reduzieren, die ich selbst nicht schaffe zu vermeiden – zumindest bis es auch in diesen Bereichen entsprechende politische Rahmenbedingungen gibt, die mir ein nachhaltiges Lebens auf ganzer Linie ermöglichen.
Eine Kompensationszahlung wird an anderer Stelle so investiert, dass die verursachten CO2 Emissionen ausgeglichen werden. Sie entspricht dem finanziellen Ausgleich der CO2 Emissionen, die durch meine persönliche Aktivität verursacht werden. Kompensationen können dort, wo ich als einzelne Person aktuell nichts verändern kann, motivieren, den eigenen Fußabdruck weiter zu reduzieren und das Gefühl von Selbstwirksamkeit vermitteln.
Auch hinsichtlich globaler Gerechtigkeit können Kompensationen als Entschädigung des globalen Nordens – dem Hauptverursachter des Klimawandels –gegenüber des globalen Südens wahrgenommen werden. Klar ist aber auch, dass Kompensationen niemals einen Ersatz für effiziente Klimapolitik und nationale C02-Reduktionen darstellen können.

3 fürs Klima unterstützt gemeinnützige Kompensationsdienstleister, die ökologisch und sozial anspruchsvolle Klimaschutzprojekte umsetzen. Aktuell sind dies: Atmosfair gGmbH, EG Solar e.V., Klima-Kollekte e.V., MoorFutures, MyClimate gGmbH, Primaklima e.V. und TheCompensators e.V.. Wir investieren das Geld vollständig in Projekte dieser Kompensationsanbieter, die den strengen Vorgaben des UBA-Leitfadens zur Kompensation entsprechen.

Bei Kompensation sollte es immer ein Anreiz sein, seinen eigenen Fußabdruck zu verbessern. Denn weniger Emissionen bedeutet automatisch weniger Kosten bei der Kompensation. Entweder Du kompensierst selbst oder Du gehst den einfachsten Weg und überlässt die Investitionen und die Auswahl der Projekte 3 fürs Klima. Es läuft so ab: Du rechnest mit dem UBA-CO2-Rechner deinen eigenen CO2-Fußabdruck aus, teilst uns im Rahmen Deiner Mitgliedschaft den Betrag mit und wir übernehmen den Rest für Dich.

DEN HANDABDRUCK VERGRÖSSERN

Das eigene Verhalten klimaneutral zu gestalten ist richtig und wichtig, aber nur der Handabdruck hat das Potenzial, Strukturen zu verändern, die nachhaltiges Leben für alle möglich machen. Strukturen kann man nicht alleine verändern, deshalb ist der erste Schritt, andere zum Mitmachen zu überzeugen oder sich anderen anzuschließen, die bereits an Veränderungen arbeiten. Strukturen können auf unterschiedlichen Ebenen verändert werden: 

1. In Deiner unmittelbaren Umgebung, z.B. Schule, Arbeitsplatz, Verein, Wohnviertel. 

2. Auf Bundes- oder EU-Ebene.

Du kannst Dich zum Beispiel an Deinem Arbeitsplatz mit Deinen Kolleg*innen dafür einsetzen, dass Eure Kantine mehr regionale und Bio-Produkte verwendet und mehr vegetarische Mahlzeiten anbietet. Oder dafür, dass Euer Büro recyceltes Papier verwendet, nur noch beidseitig druckt und das Büro-Material von nachhaltigen Anbietern bestellt. Auf EU- und Bundesebene kannst Du Dich mit Gleichgesinnten (Verein, NGO, Partei, etc.) für klimapolitische Rahmenbedingungen engagieren. Durch gesellschaftliches und politisches Engagement für mehr Klimaschutz reduzierst Du nicht nur Deinen eigenen Fußabdruck, sondern auch den von anderen Menschen.

Als Verein, der sich für echten Klimaschutz einsetzt, bietet 3 fürs Klima Dir eine Plattform, Deinen Handabdruck zu vergrößern. Wir geben dem Dreiklang fürs Klima ein „Flussbett“, damit aus dem Bemühen vieler Einzelner und den vielen kleinen Initiativen ein großes Signal an Politik, Unternehmen und Gesellschaft entsteht. Werde Teil der Bewegung  und nimm heute schon Deine Freundinnen und Freunde, Familie und Verwandtschaft mit. Denn nur gemeinsam können wir etwas verändern.

Der Hand Print wurde ursprünglich von der indischen Organisation CEE als offenes Konzept formuliert und von der internationalen Umweltorganisation Germanwatch weiterentwickelt.
Hier findest Du Möglichkeiten, wie Du Dich selbst engagieren kannst um Strukturen nachhaltig zu verändern.

3 FÜRS KLIMA

Wilhelm-Müller-Str. 13, 06884 Dessau

kontakt@3fuersklima.de